Donnerstag, 17. Februar 2011

Wunderbare Erde?

Menschen haben ein seltsames Verhältnis zu Erde.
Kosmetisch und medizinisch genutzt sorgt sie für Wohlbefinden.
Als Nährboden für Blumen- und Gemüsegärten oder als Ackerboden wird sie sehr geschätzt.

Aber mal ehrlich - es gibt sie, die Momente, in denen man Erde einfach nichts, und zwar rein gar nichts abgewinnen kann.
Wobei sie dabei an sich eigentlich eher unschuldig ist, quasi ein unbedarfter Mittäter, der einem durch das Zutun von Dritten schlichtweg das Leben vermiesen kann.....

Schonmal einen verschlammten Hund im Bett liegen gehabt?
Es gibt Tage, da ist der Gedanke, für das Ausgangsmaterial von Hot Dogs gewisse Vierbeiner aus den eigenen vier Wänden zu verwenden, eindeutig überaus verlockend.........

Freitag, 28. Januar 2011

Tödliche Mobiltelefone

Ich habe keine Ahnung, wie oft man in den letzten Jahren immer wieder unterschiedliche Studien zum Thema "Tödliche Auswirkungen der Nutzung von Mobiltelefonen" durch die Medien hat geistern sehen. Des öfteren, auf jeden Fall. Noch öfter während eines Sommerlochs.

Dabei hielten sich die pro-Stimmen ("Alles gut, nix gefährlich") mit den contra-Stimmen ("Krebs und Tod durch zuviel Telefonieren mit dem Handy") eigentlich immer die Waage.

Doch nun hat die contra-Seite endlich den ultimativen Beweis bekommen, der künftige Debatten um dieses Thema eindeutig beenden dürfte - einen ganz klar auf die Verwendung eines Handys im Alltag zurückzuführende Todesursache.....

Ob sich der jeweilige Mobilfunkbetreiber jemals hätte vorstellen können, dass Kundenbindungsmassnahmen der Rettung der Menschheit dienen würden? Oder auch nicht. Je nach Perspektive....

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,742129,00.html

Mittwoch, 19. Januar 2011

Schlafloser Napoleon

Es ist faszinierend, wie viele Treffer man bei Google bekommt, wenn man das Wort „Schlaf“ eingibt. 5.250.000 Treffer, um genau zu sein.

„Schlaflosigkeit“ ergibt immerhin noch 309.000 Treffer. Was beruhigend ist, wenn man bedenkt, dass man somit nicht alleine zu sein scheint, wenn man nachts um kurz nach drei hellwach im Bett liegt und über Gott und die Welt nachdenkt (nicht unbedingt in der Reihenfolge).

Nun könnte man ja hergehen und einfach anfangen, langsam die Trefferquote zum Thema „Schlaf“ hochzuzählen. Vielleicht ist das ja effektiver als Schäfchenzählen. Was bei mir persönlich zum Beispiel überhaupt nicht hilft. Im Gegenteil, scheinbar mit telepathischen Fähigkeiten ausgestattet fangen unsere Schafe nämlich grundsätzlich an zu meckern, wenn ich mental mit „ein Schaf, zwei Schafe,…“ beginne. Was nicht wirklich beim Einschlafen hilft.
Aber das hat Gemecker anderer ja oft so an sich…..

Vielleicht sollte man sich aber auch einfach an den Gedanken von wenig Schlaf gewöhnen.

Vor vielen Jahren, irgendwann im letzen Jahrtausend, war ich mal auf einer Ausstellung zum Thema „Napoleon“ in Speyer. Ich weiß noch, dass sie mir gefiel. Warum, weiß ich nicht mehr, ich habe nur noch verschwommene Erinnerungen daran. Aber was bei mir hängen blieb, war die Aussage: „Napoleon schlief alle 4 Stunden für 15 Minuten.“

Wenn DER das konnte – warum nicht auch ich? Einige Tage lang habe ich damals dann tatsächlich probiert, mit einem ähnlichen Rhythmus klar zu kommen. Hätte ja sein können, dass in mir ungeahnte strategische Fähigkeiten und eine Führerpersönlichkeit versteckt schlummern.
Seitdem weiß ich allerdings, warum der Kerl irgendwann aufhörte zu wachsen und am Ende auf mildes Mittelmeerklima angewiesen war….

Also irgendwie auch nicht das Wahre.

Ein Vorteil hat zu wenig Schlaf allerdings: man hält die Kosmetikindustrie am Laufen.
Faszinierend, wie schnell und intensiv man sich mit dem Thema „Abdeckcreme“ und „Camouflage“ beschäftigen kann,  nachdem man von Kollegen verdutzt gefragt wurde, ob man eventuell auf einer Karnevalsparty gewesen sei, da hätte man wohl etwas dunkles Make-Up unter den Augen vergessen….?

Na bitte, jetzt müsste ich mir also meine gute, die Wirtschaft so effizient unterstützende Tat heute Nacht nur noch vor Augen halten und dann müsste es doch eigentlich klappen mit dem beruhigt Durchschlafen, oder?

Ich, die selbstlose Unterstützerin der billigen Hausmarke der Drogerie um die Ecke! Ohe mich wären die pleite, jawoll!

Ich wollte schon immer mal Heldin sein……


Montag, 10. Januar 2011

Unsinniges

Die Menschheit ja schon viel erfunden in seiner Entstehungsgeschichte. Da ist auf jeden Fall viel Sinnvolles dabei, gar kein Zweifel:
das Rad, die Glühbirne, Schokolade......

Aber muss man wirklich verstehen, warum bitte sehr "Portionseinheiten" erfunden wurden? Und dann auch noch vollkommen verkehrte??

"Eine Portion Nutella entspricht 15g."

Ich meine, ich mag ja blond sein, aber das kann doch definitiv nicht stimmen, oder?
Was benutzen die als Portionsmesser, halbe Eierlöffel??

Ganz klar: die Liste unsinnigen Erfindungen der Menschheit wurde somit um einen Punkt erweitert:
fiktive Einfuhrbestimmungen für Karamelbonbons, Politiker, wiederverschliessbare Schokoladenverpackungen mit Mindesthaltbarkeitsdatum drauf und Portionsgrößen......  

Dienstag, 28. Dezember 2010

Vorfreude

Ich muss etwas gestehen.
Ich bin eine von denen! Jawoll.

In den letzten Wochen war überall nahezu das gleiche Bild zu sehen:
Hektische Menschenmassen, Gehetze, Gerenne, die obligatorische Frage "hast Du schon alles?", gefolgt vom panisch dahingestöhnten "Oh je, nur noch x Tage bis zur Völlerei" mitsamt dem ersten Stöbern nach der idealen "Diät für hinterher"…..

Gemeint ist natürlich die Weihnachtszeit, die, für alle überraschend, jedes Jahr zur gleichen Zeit stattfindet.
Und ganz Gallien entsprechend unvorbereitet trifft….

Ganz Gallien? Nein.

Mittendrin finden sich in all der Hektik entspannte Gesichter, gelöste Stimmen, freudige Weihnachtsliedersummer und -träller, ungestresste Weinachtsmarktbummler, die skandalöserweise scheinbar nichts besseres zu tun haben, als diese Zeit zu geniessen.

Jawoll, und ich oute mich hiermit:
ich gehöre dazu!

Ich liebe es, die Gerüche der Weihnachtszeit in mich heineinzusaugen. Die Farben, die Vorfreude, der Glanz in den Augen, die Freude, jemanden überraschen zu können…Es gibt doch irgendwie nichts Schöneres, oder? Naja, ok, fast nichts Schöneres….

Und ich finde es furchtbar, wenn man ab dem 27.12. nur noch im stillen Kämmerchen und unter Ausschluss der Öffentlichkeit seine geliebten Weihnachtslieder hören darf, ohne schief angeschaut zu werden.

Ich weiss schon, dass ich spätestens im Juli wieder anfangen werde, bei geschlossenem Autofenster im Stau stehend meine zweistimmige Version von "Oh, holy night" zu üben.
Und wie ich ab Oktober mit mir kämpfen werde, um möglichst unauffällig und ohne den missbilligenden Blicken der Umwelt meinen Konsum von Marzipankartoffeln und Butterspekulatius, ganz zu schweigen von Elisenlebkuchen, Pfeffernüssen, Mandelkernen und…. Ok, wie ich auf jeden Fall heroischst versuchen werde, mir meine Leidenschaft dafür nicht allzusehr anmerken zu lassen.

Ich kann mich schon vor mir sehen, wie ich bei jedem Blick in den Kalender frohlockend feststellen werde, dass die offizielle Vorweihnachtszeit und damit das Recht auf Vorfreude seit dem letzten Kontrollblick tatsächlich schon wieder wenige Stunden näher gerückt ist.

Bis ich dann, eines Tages, voller Inbrunst und wie ein Honigkuchenpferd an der roten Ampel in der Frankfurter Innenstadt dem griesgrämigen, abgehetzten Börsenmakler im dicken Schlitten neben mir bei runtergelassenem Fenster entgegenschmettern kann: "Oh, Du fröööhööööliche…"

Ich liebe die Weihnachtszeit. Und nur noch ca. 360 Tage bis zum nächsten Fest. Tendenz: sinkend.
"Oh, Du seeeliiiiige……."

Samstag, 25. Dezember 2010

Sonntag morgens

Es gibt doch nichts Schöneres, als morgens tief in die Decken gekuschelt langsam aufzuwachen. 

Erst hört man leises Vogelgezwitscher von draußen.
Sanftes, liebliches Trällern und Tirillieren, zarte Stimmchen, die den Tag mit jubelnden Lauten begrüßen – unterbrochen von den gröhlenden Lauten der Rabenvögelhooligans, die auch nach Jahrtausenden der Evolution irgendwie nicht besser klingen als ein Dutzend vollgesoffener Bayernfans vor einem Spiel…. (Nein, ich bin kein Bayern-Fan, warum?)

Dann, durch noch halb geschlossene Lieder verspürt man die ersten, sich langsam ausstreckenden Lichtfühler des neuen Tages…….

Wohlig schnaufend verfällt man nochmals in einen leichten Dämmerschlaf, eingewickelt in einen weichen, schützenden Kokon aus Decken und Überdecken und Tagesdecken und trotz Dauerdiät irgendwie viel zu schweren Hunden……

„Piep!“


……hä?........


„PIEPPIEP!“

….oh……

„PPPPPPPPPPPPPPPPPPIIIIIIIIIIIIIEEEEEEEEEEEEEEEEEEEPPPPPPPPPPPPPPP!“


…ARGH!.....

Es gibt Dinge, die ich an dieser Stelle einmal klarstellen möchte: ich bin ein friedliebender Mensch. Ehrlich. Aber wer auch immer damals den ersten Wecker erfunden hat, gehört erschossen!! Standrechtlich.

Spurensuche

Schnee ist etwas Tolles.
Alles glitzert weiß und rein, die Welt scheint ein wenig das Tempo aus allem herausgenommen zu haben und bewundert die unglaubliche Pracht.
Beim Spaziergang durch den Winterwald kommt man nicht umhin, die vielen Spuren im Schnee zu entdecken und seine Trappereignung zu testen – Fuchs, Has’, Reh…… oh, menschliche Zivilisationsspuren…

(Es ist ja auch wirklich viel verlangt, seinen Müll bis zum nächsten Mülleimer mitzunehmen.
Wozu auch, wenn der Schnee ihn so großzügigst bedeckt…)

….. Vogelspur (Amsel?), hier und da die Pfotenabdrücke eines Hunde…..

Doch während man in solchen Momenten mit sich und der Natur nahezu im Reinen ist (nahezu deswegen, weil man nach einigen Stunden Spaziergang die Nässe in den angeblich wintertauglichen Outdoorboots dann doch nicht mehr ignorieren kann), ergibt sich ein ganz anderes Bild bei anderer Gelegenheit:

Schon mal Autofahrbahnspuren im Schneesturm gesucht? Ist ein tolles Spiel. Ehrlich!
Neulich konnte ich mich direkt daran ergötzen.
Donnerstagabend, ca. 19:30 Uhr, A5 bei Frankfurt.
Ich hätte schwören können, es wäre mittags noch eine vierspurige Autobahn gewesen. Irgendwo da, vor bzw. unter dem Lichtkegel meiner Scheinwerfer………
Über das Lenkrad gebeugt als hätte ich eine Sehschwäche mit -50 Dioptrien fuhr ich an jenem Abend nach der Arbeit im Büro wie immer hochkonzentriert auf die A5 auf…… und war verblüfft.
Innerhalb von wenigen hundert Metern bot sich mir eine Bandbreite an möglichen Fahrspuren in der Zahl von zwei bis fünf. Und das ganz ohne Alkohol am Steuer!!
Das letzte Mal durfte ich so etwas im Straßenverkehr in Istanbul erleben.  Mein Auto, das tatsächlich mal einen Vorbesitzer entsprechender Nationalität gehabt hatte, begrüßte meinen erstaunten Ausruf denn auch gleich mit einem begeisterten Seitenhüpfer.
Wir einigten uns dann aber doch wieder darauf, beide der Kategorie Mittelhessenimmigranten anzugehören und konzentrierten uns gesittet wieder auf die wesentlichen Dinge des Lebens – genaugenommen der existentiellen Frage: wo zum Geier sind wir? Was machen wir hier? Wo wollen wir hin? UND WER HAT DIE FAHRBAHN GEKLAUT???

An dieser Stelle möchte ich einigen LKW-Fahrern meine Hochachtung aussprechen. Souverän und zielsicher pflügen ihre vielrädrigen Mammutmonster durch die Schneepracht, ihr Kielwasser…pardon, Kielschnee ermöglicht denn auch einem kleinen Corsa ein zügiges Durchkommen.
Weniger Hochachtung möchte ich denjenigen LKWlern  und Autofahrern aussprechen, die trotz fortgeschrittenem Alter und somit eigentlich entsprechendem Erfahrungsschatz auf Deutschlands Straßen (sorry, aber ich kenne wirklich keine Fahranfänger mit Klopapierrollenabdeckdingern im Heck!) noch nicht realisiert haben, dass Fahren im Schnee auf einer deutschen Autobahn mitnichten dazu dient, Reifentests auf zugefrorenen finnischen Seenplatten die Konkurrenz zu machen.
Ha, diese Genugtuung, wenn man dann, immer schön dem entsprechenden polnischen/britischen/französischen/deutschen Nummernschild des jeweiligen Zugtieres folgend, an einem dieser Kandidaten (bevorzugterweise ein Auto deutscher Herstellung in oberer Preisklasse fahrend) vorbeigleitet, von dem bis auf das Heck nicht mehr viel zu sehen ist -  der Rest versteckt sich schamhaft auf der anderen Seite der Leitplanke. Oder Schneewehe…… Ich liebe dieses Wetter!

Letztendlich, nach stundenlanger Schleichfahrt über Land nähert man sich dann schließlich doch seiner Heimat und kann beim Stapfen durch die Schneewehen zur Haustür (verdammt, wieso ist der Weg auf einmal so weit? Und wieso halten eigentlich Imprägniersprays für die neuen Schuhe nie, was sie versprechen??) nochmals kurz Old Shatterhand Fähigkeiten auffrischen (oh, wir haben wohl einen Marder den Spuren nach!), bevor man bei dem Versuch, die Haustür mit vor Kälte zittrigen und versteiften Fingern aufzuschließen, kurz  zu Old Shakerhand mutiert (wie kann das Schloss auf einmal so klein sein?) – und zu guter Letzt doch noch in Frosty, the Snowman-Tour ins heimische Wohnzimmer stolpert….

Doch liegt man dann am Ende des Tages entspannt auf der Couch und schaut mit einer Tasse heißer Schokolade mit einem Schuß Rum, umhüllt von sanftem Kerzenschein und dem Klang von Hans Zimmer-Soundtracks im Ohr, entspannt nach draußen, kommt man nicht umhin, staunend die weiße Pracht draußen zu bewundern und in perfekt zwei- bis dreistimmiger (je nach Rumanteil im Kakao) Weise leise vor sich hinzuträllern: „Iiiiiaaaaaam dreeaaaaaaming of a whiiiiiiiteeeee Christmaaas….“